Sicherheit geht vor, heißt es ja gerne. Aber gilt das auch für BDSM-Praktiken? Heute beleuchten wir die sagenumwogenen Systeme SSC und RACK.
SSC bedeutet Safe, Sane und Consensual. Auf deutsch übersetzt sicher, vernünftig und einvernehmlich. Auf dieses Grundprinzip einigen sich viele die gemeinsam BDSM praktizieren. Grundsätzlich kein falscher Gedanke, beim genauen Hinsehen können da allerdings sehr wohl Fragen auftauchen. Einvernehmlichkeit ist ohnehin Grundvoraussetzung, denn wenn einer nicht einverstanden ist, wäre das einfach sexuelle Gewalt und ein Straftat, die nichts mehr mit Lustgewinn und Einvernehmlichkeit zu tun hat. Und dann folgt der nächste Gedanke: Sind wirklich alle BDSM-Praktiken sicher? Ab hier wirds schwierig. Oder zumindest muss man sich gut überlegen, welche Praktik unter „Sicher“ einzuordnen ist. Zu guter Letzt kommt noch die Vernunft. Was ist vernünftig?
Das 2. praktizierte Modell ist RACK (Risk-aware consensual kink). Bei RACK steht die Einvernehmlichkeit im Mittelpunkt und alle Beteiligten sind sich des Risikos bewußt (Risk-Aware) welches mit dem Ausüben von BDSM-Praktiken einher geht. Denn wo Peitschen, Seile, Knebel und vieles mehr im Spiel sind, ist Vernunft und Sicherheit sehr subjektiv und schwer zu greifen.
Aus meiner Sicht ist vor allem, dass vor einer Session ohne Vorurteile und Scheu offen über das Thema gesprochen wird und sich beide über Sicherheit, Praktiken und Tabus austauschen, denn auch wenn einer scheinbar „gequält“ wird, gefällt es ja letztendlich doch beiden.