Liebe Herrin, wer bist Du und was dürfen wir über Dich wissen?
Hallo zusammen, ich bin eine dominante und sadistische Frau, lebe in der Nähe von München und bin 41 Jahre alt. In der Szene wie auch privat bin ich als „stolze Königin“ unterwegs. Auch beruflich bin ich eine Königin, obwohl das keinen Bezug zu BDSM hat.
Wie lebst Du Deine Neigung aktuell ganz konkret?
“Schon immer ging ich den Weg der caring domination.”
Wie bist Du zu Deiner Neigung gekommen?
“Dass ich „anders“ bin, wusste ich schon immer. Die Ratschläge von Dr. Sommer fand ich ziemlich fad, die „klassische Rollenverteilung“ hat mich nicht positiv angesprochen. Ich habe einfach meine Art zu leben und lieben genossen. Mit meinem ersten Partner mit 16 Jahren hatte ich damals einen richtigen Glücksgriff und durfte 7 wunderschöne Jahre in einer FLR leben. Ich kann mich noch gut erinnern, wie meine Mutter mit mir immer geschimpft hat: „Sei doch lieb zu ihm, der tut doch so viel für dich!“ Nun, ich glaube nicht, dass er tatsächlich unter mir gelitten hat ;-)”
Welche Entwicklung hat deine Neigung genommen?
Hat sich mit den Jahren, Erfahrungen oder Partnern was verändert?
“Definitiv! Später habe ich es auch „normal“ ausprobiert. Hat mir weder gefallen noch gut getan. Erst dann kam das Hinterfragen, was bei mir anders ist. Und die Erkenntnis, dass es halt nur eine bestimmte Sorte von Männern gibt, die zu mir passen. Dank Internet konnte ich umfangreich recherchieren und meiner Neigung und meinen Vorlieben einen Namen geben.”
Wie intensiv lebst Du und wie vereinst Du Deinen Kink mit Deinem Alltag?
“Da ich im Alltag wie auch im Bett dominant bin, gibt es bei mir so gut wie keine Grenzen. Meine Liebesform ist die 24/7 FLR mit EPE.”
Was ist ganz besonders an Deiner Sicht zur weiblichen Dominanz und der männlichen Devotion?
“Für mich ist besonders wichtig, dass sich die Männer mit der eigenen Veranlagung bereits ausgiebig beschäftigt und auseinander gesetzt haben. Dass sie wissen, wer sie als Mensch und Mann sind.
Devotion ist eine unglaubliche Stärke, wenn du (ob als sub oder FemDom) damit umgehen kannst und es zu schätzen weißt.
Leider gibt es viel zu viele „möchtegern-devote“ Männer, die nur mit dem kleinen Stück zwischen den Beinen denken („spiel mit mir wie ich es will“) oder sich nur ausprobieren möchten. Dagegen ist an sich nichts einzuwenden, aber dafür gibt es ja professionelle Dienstleistungsanbieterinnen.
Ich möchte vor allem als Frau und Mensch wahrgenommen werden. Ob und wann ich an Spielen und sexuellen Handlungen Interesse habe, entscheide ich.
Des Weiteren verwechseln viele Männer Devotion mit Faulheit. Dann heißt es „ach, die macht das schon, ich brauche mich nicht anzustrengen, bin ja devot“. Nein. Ein devoter Mann ist dazu da einer Frau zu dienen. Und mit dienen meine ich nicht in erster Linie sich sexuelle benutzen lassen, sondern tatsächlich dienen. Ob das putzen, chauffieren, Sachen erledigen, ein Gespräch oder einfach eine kleine Aufmerksamkeit ist, damit sich die Frau gesehen und wertgeschätzt fühlt. Ohne jegliche Forderungen, Erwartungen oder Meckereien.
Wie ich immer sage: „entweder willst du es, oder eben nicht“. Die Beziehung zwischen einer Frau und einem Mann ist immer auf einer freiwilligen Basis. Trotz etwaige Sklavenverträge o.ä. Wer zuerst angebettelt oder bestraft werden muss, um mir zu dienen, der ist bei mir definitiv falsch.”
Wie erlebst Du Dich in Deiner “Rolle”?
Ich bin keine Schauspielerin. Ich bin wer ich bin.
Welche Tipps würdest Du anderen geben Hinsichtlich: Partnersuche, Alltagsleben, Leben in der Öffentlichkeit, Austausch mit anderen; Abwechslung …
“Lass dich nicht verunsichern, was vermeintlich „richtig“ ist. Solange es dir Spaß macht und du damit niemandem schadest oder ihn belästigst, ist es doch deine Sache. Oder wie es so schön heißt: „Pervers wird es erst, wenn keiner mehr mitmachen will.“
Ausgiebige Gespräche zwischen den Partnern sind unumgänglich. Nicht nur am Anfang, sondern immer wieder.”
Welche Ideen bereichern Dich, hast Du einen Geheimtipp den Du uns verraten willst?
“Die bunte BDSM Welt… Es gibt immer was Neues zu entdecken. Die Vorlieben entwickeln sich, genauso, wie sich der Mensch an sich weiter entwickelt. Auch fühlen sich mit jedem Partner sogar die längst bekannten Praktiken vielleicht ganz anders an. Ich bin gerne auf Stammtischen, Workshops und Online-Plattformen unterwegs, schätze den Austausch mit anderen sehr.”
Gibt es etwas das Du mir erzählen willst, was ich mich garnicht getraut habe zu fragen?
Ich habe meine persönliche Meinung und Empfindung beschrieben.
Es gibt so unglaublich viele verschiedene Modelle und Konstellationen, jeder Mensch ist anders und jeder Mensch hat andere Wünsche und Erwartungen. Was ich für mich als stimmig empfinde kann für viele andere gar nicht gehen.
Daher – höre auf deinen Bauch und suche dir das aus, was dir gut tut.